21.01.2021 Der Markt für BEV ist dank Elon Musk mit TESLA in Bewegung gekommen, sodass sich sogar der größte Hersteller von PKWs, die VOLKSWAGEN AG, zu einem radikalen Kurswechsel genötigt sah. Auch die Klima-Bewegung sowie der CO2-Zertifikat-Handel trägt dazu bei, sodass aktuell fast jeder PKW-Hersteller fieberhaft Elektrofahrzeuge baut und seine Strategie neu ausrichtet.
Obwohl ich eher ein leidenschaftlicher Motorrad-Fahrer bin und Autofahren mich eher langweilt, ist das Thema Stromfahrzeuge definitiv spannend!
Der charismatische Elon Musk hat etwas erreicht, dass zuvor nur Steven Jobs in dieser Form gelungen ist: Eine echte Fangemeinde. Ich gehöre definitiv dazu und lese jede Meldung über TESLA, aber ich konnte mich mit einem Kauf bisher noch zurückhalten.
Für mich macht ein Elektrofahrzeug (aktuell noch) vor allem im kleinen Radius Sinn. Deshalb sollte unser erstes BEV vor allem klein, leicht und günstig sein. Reichweite und Schnellladung hat für mich aus dem Nutzungsprofil nicht oberste Priorität. Deshalb machen wir mit dem VW e-up! erst mal den Einstieg in die Elektro-Mobilität. Dank Förderung auch ziemlich günstig!
Noch mehr Sinn macht Elektromobilität, wenn man auch den benötigten Strom dazu selbst produzieren kann. Dazu sollte nach meinen Berechnungen das Dach unserer Doppelgarage eigentlich ausreichen. Zumindest zu einem Großteil – was auf dieser Seite bewiesen wird.
Der VW e-up!
Der VW e-up! ist zwar ein zum BEV umgebauter Verbrenner, aber ein überzeugender Stadtwagen: Leicht, wendig, günstig und ohne Schnick-Schnack.
Das Leergewicht beträgt nur 1235 kg – welches Elektrofahrzeug kann das aktuell besser?
Die Batteriekapazität von 32,3 kWh ist absolut ausreichend für regionale Fahrten bis 250km, was unserem Nutzungsprofil entspricht. Unsere PV-Anlage sollte uns dafür >80% des benötigten Stroms kostenlos zu Verfügung stellen. So jedenfalls der Plan.
Wir haben einen VW e-up! im Sommer 2020 bestellt. Leider war die Lieferzeiten so extrem lang, das wir bis Sommer 2021 warten mussten, bis VW uns das Fahrzeug zum Abholen bereitgestellt hat. Am 01. Juli 2021 war es dann soweit. Ich habe meiner Frau die passende blaue Hose besorgt und jetzt fährt sie auch 100% elektrisch…
Der TESLA Effekt
Anfang März hat mich mein Nachbar Reiner mit seinem Model 3 fahren lassen. Nun, ich habe gleich richtig Gas, nein Strom, gegeben und habe auf einer mir bekannte Motorradstrecke richtig laufen lassen. Nicht nur die Beschleunigung, sondern vor allem das ausgewogene Fahrwerk hat mich mächtig beeindruckt.
Im März 2021 gab es immer wieder Leasing-Angebote, die man fast nicht ablehnen konnte. Fast hätte ich einen Leasing-Vertrag für einen Renault-Kango unterschrieben. Den gab es tatsächlich für 0€ pro Monat. Allerdings als 2 Sitzer Lieferwagen für Gewerbetreibende, ohne seitliche Schiebetür. Konfiguriert man ein brauchbares Fahrzeug lag die Rate schnell bei 30€. Dann kam noch so ein Leasing-Angebot, dass ich sogar unterschrieben hatte, um es im letzten Moment doch noch zu widerrufen: Ein KIA eSoul mit fast 40kWh Akku und 136PS für 10€ pro Monat- zum Glück kam es anders…
Am 22.3 rief mich ein Tesla Verkäufer an, ich hätte mich für eine Probefahrt mit einem Model3 interessiert. Ja, sagte ich. Er hätte gerade welche im Zulauf, die er jetzt noch schnell verkaufen muss; ob ich denn nicht einen nehmen wolle. Ja schon, sagte ich und versuchte noch etwas zu handeln. Leider habe ich ihm nur die kostenfreie Auslieferung aus dem Kreuz leiern können. Aber hey WOW, am 26.03 stand das Ding bei mir vor der Tür!
Mittlerweile bin ich ca. 4.000km damit gefahren und meine Skepsis ist beständig in Begeisterung umgeschlagen. Was für ein tolles Fahrzeug! Neben der enormen Performance und der Sparsamkeit dieses Rennwagen sind es die vielen Kleinigkeiten die mich absolut begeistern. Die Umsetzungen des schlüsselloses Fahrens, die Bedienung, die durchdachten Assistenz-Systeme, das ausbleiben jeglicher Frust-Momente. Das Teil ist einfach nur genial!
Weitere für mich spannende Stromfahrzeuge
Neben dem TESLA Model 3 und dem VW e-up! gibt es natürlich jede Menge andere spannende Stromfahrzeuge und es werden (fast) täglich mehr. Mich persönlich interessieren momentan folgende Fahrzeuge:
Sondors Metacycle
Ich bin ja begeisterter Motorrad-Fahrer und auch Schrauber. BEV ist auch dort angekommen. Bisher durfte ich nur die BMW c-evolution mal Probefahren. Diese Fahrt vor ein paar Jahren war aber sehr kurz und schnell vorbei.
Ich kenne bisher folgende Hersteller von eMotorädern, die ich interessant finde:
- Zero-motorcycles mit der neuen SR/F – muss ich unbedingt mal Probefahren
- KTM Freeride habe ich im Cross-Umfeld gesehen, aber auch noch nicht gefahren
- Harley-Davidson mit der Livewire
- Energica EGO ist ein Favorit für die Rennstrecke (weiter unten)
Elektrische Motorräder kann ich mir vor allem für kurze Fahrten gut vorstellen. Da möchten Sie vor allem leicht und wendig sein. Ein eScooter ist eigentlich naheliegend und auch sicher absolut ausreichend. Viel cooler ist jedoch z.B. dieses Metacycle von Sonders. In den USA wird das Teil für 5.000$ angeboten. Hoffentlich kommt es bald auch nach Europa.
Einen ähnlichen Weg wählt OX Motercycle aus Spanien mit dem OX-ONE. Ähnlich dem Metacycle hat es ein Gwicht von 140kg, Reichweite von ca. 100Km, herausnehmbarer Akku mit 72V 30AH und eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Lieferbar in Spanien ab 09/2021.
Energica EGO
Eher etwas für die Rennstrecke ist das Energica EGO. Mit 215NM lässt die EGO wohl jedes aktuelle Rennmotorrad stehen. Energica ist aktuell der einzig zugelassene Hersteller der FIM Enel MotoE™ World Cup bis 2022. Ich würde zu gern mal ein paar Runden auf der Rennstrecke damit drehen. Für den Straßenverkehr braucht man wohl einen Waffenschein….
Hyundai 45 bzw. Ioniq 5
Im Sommer 2021 soll auch der neue Hyundai 45 bzw. Ioniq 5 kommen. Definitiv schaue ich mir dieses BEV genauer an, weil…
- 800V Ladetechnik verspricht schnelles Laden in 15 Minuten (hat meines Wissens nach bisher nur der Porsche Tycan)
- V2L : Vehicle to Load (3.5KW) hat bisher nur das Concept-Car von Sion von Sono-Motors
- Das Design spricht mich jedenfalls sehr an…
Canoo LIFESTYLE VEHICLE
Dieses Fahrzeug sieht dem VW-BUZZ ganz ähnlich. Das Startup dahinter ist zwar bereits an der Börse, aber ohne starke Partner wäre das eben nur ein weiteres Conzept-Car. Interessant macht es vor allem die Cooperation mit HYUNDAI, sowie damit auch mit APPLE.
Aus diesem Konzept kann also etwas werden. Cool schaut es auf jeden Fall aus…
VW BUZZ
Als passionierter VWbusfahrer bin ich natürlich vom BUZZ angetan, seit ich die erste Studie gesehen habe. Der Marktstart für die USA ist bereits auf 2023 verschoben. Mal sehen wann man dieses schöne Auto fahren kann…
Als begeisterter Technik-Nerd schreibe ich seit Januar 2021 in diesem Blog über meine Erfahrungen bei der Erstellung einer Infrastruktur zur PV-Überschussladung von Stromfahrzeugen. Ich hoffe es sammeln sich Kommentare, Kontakte, HowTo-Anleitungen und Testberichten zu PV-Komponenten und Elektrofahrzeugen.